Fahrfehler statt Technikfehler

Bild: Toyota.com Pressedatenbank
Der Himmel über dem US-amerikanischen Toyota-Hauptsitz strahlt wieder in klarstem Blau: Eine Studie der NASA hat ergeben, dass der Rückruf von 10 Millionen Fahrzeugen gar nicht nötig gewesen wäre. Toyota’s elektronische Drosselklappe war nie defekt, die gemeldeten “unnatürlichen Beschleunigungen” wurden also durch menschliches Versagen herbeigeführt – auf gut deutsch: Fahrfehler.

Klar, dass sich besonders die Lean-Community über diese Meldung freut, ist doch Toyota DER Vorzeigebetrieb für ständige Verbesserungen und effizienteste Produktion ohne Verschwendung von Zeit, Material oder Ideen. Ganz aus der Pflicht wollen die Lean-Experten ihren “Guru” Toyota aber doch nicht lassen, schreibt John Shook in seinem neuesten Newsletter. Toyota hätte sich nicht so schnell entschuldigen sollen, so Shook, wenn es gar kein technisches Problem gab. Wahrscheinlich sei das Unternehmen einfach zu schnell gewachsen und habe deshalb gar nicht mehr alle Mitarbeitenden nach jenen edlen Prinzipien des Lean Thinking ausbilden können, die an einen Ehrenkodex von vulkanischen Samurais erinnern.

Besonders die Kommunikations-Mitarbeitenden dürften Nachhol-Bedarf haben. Logisch. Lean funktioniert nämlich in Produktion und Technik zalreicher Unternehmen einwandfrei, ist aber erst in ganz wenige Büro-Umgebungen eingedrungen. Live long and prosper.

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