

“Buch, Kamera, Regie, Schnitt” nennt sich die Robert Polak gewidmete Werkschau im Vorarlberger Landesmuseum. Gestern Abend war Eröffnung, wir sahen zwei 8mm-Filme, die Polak mit seiner ersten Kamera gedreht hatte und seinen jüngsten, am Mac geschnittenen Dokumentarfilm über eine – seine – Strasse in Bregenz. Der 1963 zugefrorene Bodensee hatte es dem jungen Mann angetan, ein im Rückblick historisches Ereignis, auf körnigem Material festgehalten, eine Art YouTube-Clip aus dem vorigen Jahrhundert. Dass der Mann jedoch eines Tages an der Filmakademie Wien die Schnittkunst unterrichten würde, zeigte der zweite Streifen, welcher Polak selbst beim Schifahren zeigt. Als stünden heute die unzähligen Kameras an der Streif, so dynamisch sieht man “Pizi” Polak den Pfänder herab gleiten. Bei der Live-Übertragung von Schirennen meistert die Bildregie den Übergang von einer Kamerasicht auf die andere. Timing ist das Zauberwort. Und genau dieses Timing – der Schnitt eben – ist der letzte, wichtige Schritt beim Film, der oft vergessen und unterschätzt wird. Vom Autorenfilm können wir nur sprechen, wenn der Regieführende auch das Buch verfasst hat, womöglich die Kamera führt (oder deren Führung bestimmt) und den Schnitt verantwortet. Einige von Polaks über 200 Filmen, allesamt Autorenfilme, sind noch bis 30. November, sozusagen als kleines Filmfestival, in Bregenz zu sehen.
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