Kafkas DER BAU – düsteres Meisterwerk

Noch geht es Franz Axel Prahl) blendend, auch im Job.
Noch geht es Franz (Axel Prahl) zumindest zeitweise blendend, auch im Job.

Franz Kafka ist für seine beklemmenden Texte berühmt – DER BAU setzt sie in alptraumhafte Bilder um. So präzise, wie MELANCHOLIA die Depression filmisch sichtbar macht, lässt dieser Film in die Abgründe von Panik und Psychose blicken. Daneben malt der Film eine sozialapokalyptische Vision, die leider nicht so unterhaltsam ist wie BRAZIL. Kein Wunder. Kafka ist selten unterhaltsam, aber immer erleuchtend. Wer sich einlässt auf die Düsternis kann in diesem Streifen von Jochen Alexander Freydank wohl auch manche eigene Spiegelungen (sprich Projektionen) zerschlagen.

Alles ist Bedrohung, das Wispern hört nicht auf, beim Schrillen des Telefons dringen Dinge durch die Tapete, die Selbstreflexion mittels Hand-Kamera scheint die einzige Rettung. Doch das Grauen lauert überall – Franz muss es unter Kontrolle bringen, koste es, was es wolle. DER BAU ist seine Festung, sein Ich, sein Alles. Kälte, Ausgesetztsein den eigenen Zweifeln und Ängsten – ja, so macht man sich selbst zu seinem härtesten Gegner. Brillianter Film. Schwer, aber jede Sekunde wert.

Haus und Hausmeister Josef Hader)
Haus und Hausmeister (Josef Hader) – ja, eigentlich alles in Franz Leben – überschreiten jedes menschliche Mass.
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