
Wer bisher dachte, Edward Cullen stalkte Bella in TWILIGHT, der sollte sich MA FOLIE ansehen. Yann (Sabin Tambrea) und Hanna (Alice Dwyer) tauchen hier in ein Zwielicht von Leidenschaft und Misstrauen, von unbedingter Hingabe und fehlendem Austausch. Yann läuft ihr immer wieder nach, fühlt sich verraten und verlassen und verfasst zuerst zärtliche und dann immer bedrohlichere Video-Botschaften an die Geliebte. Hanna steht im Lift (zum siebten Himmel?), fühlt sich beengt und exponiert zugleich und verfällt in Panik. Muss das sein, dass die beiden sich so quälen? Das frage ich mich immer wieder in diesem hochinteressant gemachten Débutfilm der österreichischen Regisseurin Andrine Mracnikar. Wahrheit und Liebe gehen wohl nicht zusammen, ja, es krankt schon bei der Freundschaft mit der gegenseitigen Aufrichtigkeit. Oh, gäbe es doch eine Supervision im unvermeidlichen(?) Beziehungskrieg. Je mehr man am Gegenüber hängt, desto mehr nimmt man persönlich.

Das Wasser hier im Film mag wohl die Flut der Emotionen symbolisieren, in denen Hanna ihren geliebten und gefürchteten Yann buchstäblich ersaufen lässt. Der Film erlebt am 18. März an der Diagonale Graz seine österreichische Uraufführung. Hauptdarsteller Sabin Tambrea fiel mir übrigens bereits in LUDWIG II auf. in MA FOLIE hat er mich ein wenig an Benedict Cumberbatch als SHERLOCK erinnert. Zufall, dass Sabin Violine spielt? Ich hoffe, bald noch viel mehr von diesem brillianten Schauspieler zu sehen.[aartikel]B00D9I4QF0:left[/aartikel]
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