
Der US-Geheimdienst CIA setzt seit Jahren Drohnen ein, ferngesteuert werden sie von Piloten der Air Force, die sicher in der Heimatbasis sitzen und per Joystick töten können. Ein pakistanischer Anwalt hat nun im Namen der zivilen Opfer sowohl den CIA als auch den pakistanischen Staat verklagt, erfolgreich, wie die Doku des norwegischen Regisseurs Tonje Hessen Schei zeigt. Besonders schön: Die Kameraarbeit von Anna Myking und die unglaubliche Musik von Olav Øyehaug. DRONE lässt viele Betroffene zu Wort kommen: Wir hören Air Force Männer, die am Joystick getötet haben, über 1600 Menschen in einem Fall. Wir hören Ingenieure und Autoren, Militärs und Menschenrechtler und wir hören Zivilisten, die gelernt haben, den blauen Himmel zu fürchten. Und wir lernen neue Wörter, wie zum Beispiel Militainment, das ist, wenn das Militär Video-Spiele entwickelt, um ganz gezielt jene Fertigkeiten zu trainieren, die man als Drohnen-Pilot braucht. Trotz einiger Längen in der Mitte ist die Dokumentation ein Weg dazu, zu begreifen, was die neue Waffentechnik mit der Welt anstellen wird. 87 Länder haben bereits Drohnen, es ist also nicht mehr nur ein Problem der USA. Noch Science-Fiction, aber angedacht: Ein Algorithmus soll entscheiden, wer getötet wird. Der Krieg bekommt definitiv ein neues, eiskaltes Antlitz.
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