
“In der Walachei habe ich Tausende gepfählt, nur um sie sterben zu sehen.” Der das sagt, im Film HE NEVER DIED, das ist einer, der sich schwer zuordnen lässt. Irgendwie wirkt er nett und ruhig. Sind die Narben auf seinem Rücken etwa Spuren gestutzter Engelsflügel? Waren diese Flügel weiss? Oder schwarz? Was verstaut er da im Kühlschrank? Und warum knurrt er manchmal wie ein waidwundes Tier? Wer TRUE BLOOD mochte wird auch HE NEVER DIED mögen. Tausendsassa Henry Rollins spielt Jack, einen eigenbrötlerischen Untoten, der sich beim allabendlichen Bingospiel vergnügt und dem selbst ein Kopfschuss nichts ausmacht. Etwas Blut, die Kugel zieht er sich selber mit einer Zange aus dem Hirn (“sonst krieg’ ich Migräne”), und schon ist er wieder einsatzbereit. Zum Beispiel um seine alkoholkranke Tochter aus den Fängen von Entführern zu befreien. Oder die nette Bedienung aus seinem Lieblings-Diner (Kate Greenhouse) vor ihrem aggressiven Ex zu schützen. Doch: So normal er auch sein möchte – er ist es einfach nicht. Ein fantastischer, irritierender, urkomischer Film, mit ganz besonderem Soundtrack und brillianter Kamera! Ich hab ihn mir auf Netflix gleich zwei mal angesehen. Und jetzt schau ich mir Rollins endlich in SONS OF ANARCHY an und höre ihm beim Singen zu 😉
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